Kulturgeschichtlicher Hintergrund
Das Sammeln von essbaren Wildpflanzen als Nahrung stellte die Existenzgrundlage unserer Vorfahren dar. Denn diese standen uns jederzeit in der Geschichte in großer Vielfalt zur Verfügung. Sie waren eine sichere und zuverlässige Nahrungsquelle, so konnten auch längere Zeiträume an denen kein Tier erlegt wurde, gut von den meisten Menschen überstanden werden.
"Im Zuge der "neolithischen Revolution" gingen die Menschen in Mitteleuropa vor unserer Zeitrechnung vor 5.800 Jahren dazu über, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben und sesshaft zu werden. Dies führte mit der Zeit zu einem Rückgang der Jagden und Sammeltouren; diese verloren im Verlauf der Zeit immer weiter an wirtschaftlicher und allgemeiner kultureller Bedeutung.
Vor dem Hintergrund des naturfernen Lebens im Zeitalter der Industrialisierung knüpften naturverbundene Menschen wie Pfarrer Kneipp, Maria Treben, Rudolf Steiner oder Johann Künzle sowie die Begründer der Reformhausbewegung und des Vegetarismus an das alte Wissen um die Schätze der uns umgebenden Natur an und wagten den Versuch, es ihren Zeitgenossen wieder in neuer Form nahe zu bringen.
Die Epochen der modernen Menschheitsgeschichte, in denen wir als Jäger und Sammler unterwegs waren, sind um ein vielfaches länger als die des heute üblichen sesshaften Lebens. Indem wir uns diesem archaischen Thema erneut zuwenden, kehren wir auch wieder ein Stück zu unseren eigenen Wurzeln zurück. Bei der Beschäftigung mit essbaren Wildpflanzen geht es folglich um weit mehr als nur um gesunde Nahrung. Es geht auch um unsere Verbundenheit mit der Natur und um die Wurzeln unseres Ursprungs". (Quelle: Selbstversorgung aus der Natur / Dr. Markus Strauß)